Sammy und Kokkino

Ich habe Stöpsel im Tierquartier entdeckt dh auf der FB Seite des Tierquartiers. Und wusste sofort, das ist er! 

Nachmittags also über die Tangente gestaut um den Kater live zu sehen, und zu erfühlen, ob wir zusammen passen, er und ich. Meine Kousine hat mich begleitet. Ich sah ihn und war sofort verliebt. Dennoch habe ich gefühlte Stunden überlegt, ob ich wieder ein zweites Haustier haben möchte. Ob sich das finanziell ausgeht, mit allen Rechnungen (Tierarzt, Futter etc). Das Tierquartier wollte schon als erstes Geld von mir. Dann gleich zum Tierarzt. Denn wenn ich eines gelernt habe, ist es, dass ein Tier aus einem Tierschutzhause meist irgendwas hat. Er hatte auch wirklich was. Er war eine SIE.

Meine Tierärztin hat sich königlich amüsiert, dass die VETMED nicht erkannt hat, dass Stöpsel eine SIE ist. Immerhin war sie doch schon fast ein halbes Jahr alt. Einer der Gründe, warum ich damals auch beschlossen haben, den Kastrationsgutschein, den ich vom Tierquartier bekommen habe für die VETMED  n i c h t  in Anspruch zu nehmen. Stattdessen wurde Koko (kurzform von kokkino, rot auf griechisch) in der Schickimickisupergenial Katzenpraxis Hoyer Garzik nach allen Regeln der Kunst sterilisiert.

Die Luxusbehandlung hat sich sofort gezeigt, sie hat, unmittelbar nachdem ich sie Stunden danach nach Hause geholt habe, bereits wieder ihren Kumpel Sammy gejagt, aber ich greife vor ..

Mein Schöner war nicht begeistert, als ich mit Koko nach Hause kam. Er war doch mein Prinz. Und seit Radscha uns verlassen hat , mein ein und alles.

Koko war lästig, wollte ständig spielen, raufen und sie war nicht zimperlich. Sie hatte keine Katzenkumpels im Tierheim bei sich gehabt und war infolgedessen ein bisserl sehr .. sagen wir mal ruppig.

und verletztend. Sie hat echt fest zugebissen. Das durfte ICH ihr lernen, dass das weh tut. Denn mein Sammy ist ein gutmütiger. Der verletzt nicht. Sie schon, sie hat gekratzt, gebissen - aber niemals mit den Hinterläufen getreten. Fand ich auch spannend, alle anderen Katzenkinder haben das getan, die ich im Laufe meines Lebens beherbergen durfte.

Meine Nerven lagen blank. Monatelang hat er sie angepfaucht, ist davon gelaufen, hat sich versteckt. Und dann, nachdem ich einen Rappel bekommen habe, und beschlossen habe, der Rudelführer zu sein - und zu bleiben, hat es plötzlich funktioniert. Sammy lässt sich von ihr pflegen, er verweigert ihr diesen Liebendienst. Also muss hier wieder ich her halten. Nachdem das aber so entzückend abläuft, fällt mir das gar nicht schwer. Denn es passiert immer, wenn ich aus der Dusche komme, dann wartet Koko schon am Waschtisch und beginnt mich trocken zu putzen, und ich putze sie mit meinen, noch nassen Händen, vom Duschen. Das liebt sie sehr.

Die "Alt-Katze" ist gestorben. Das darf ich sagen, denn sie hat sich selbst immer so betitelt. Meine Mama hat mich alleine zurück gelassen. Mein Dad ist schon 2003 gestorben, er wurde nur 63 Jahre alt. Aber Mama - das ist schon eine Erfahrung für sich - ohne Eltern zu sein.

Ich bin sehr dankbar meine Katzen zu haben.  Sie sind immer da, trösten, kuscheln, putzen meine Tränen weg.

Sammy ist jetzt 10 Jahre alt und hat ein paar gesundheitliche Probleme, die mich viele Nerven und schlaflose Nächte (und Geld) kosten. 2020 ist er gut eingestellt auf Medis und ich werde auch langsam wieder fröhlicher. Mein Leben geht weiter. Irgendwie.